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Karpfen Laichzeit

Die Laichzeit und Fortpflanzung der Karpfen

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Während der Laichzeit im Mai bis Juli entlässt ein einziger weiblicher Karpfen pro Kilo Körpergewicht zwischen 100.000 und 700.000 Eier. Der Rogner, wie der weibliche Karpfen genannt wird, sucht zum laichen flache, pflanzenreiche Gewässerbereiche auf. Dort werden die Eier durch den männlichen Karpfen – auch Milchner genannt – besamt.

Geschlechtsreife der Karpfen

Der männliche Karpfen erreicht im dritten Jahr die Geschlechtsreife. Die weiblichen Karpfen benötigen etwas länger, sie erreichen die Geschlechtsreife erst im vierten Jahr.

Aus diesem Grund wird das Schonmaß von vielen Vereinen auf 40 cm erhöht. Diese Größe erreichen die Karpfen mit einem Alter von knapp vier Jahren. So wird jedem Karpfen ermöglicht mindestens einmal zu laichen, bevor sie aus dem Wasser entnommen werden dürfen.

Laichzeit der Karpfen

Wann laichen Karpfen?

Die Laichzeit der Karpfen liegt in den Monaten Mai bis Juli. Sobald die Wassertemperatur 18 bis 20°C erreicht beginnen die Karpfen zu laichen.

Ablauf der Fortpflanzung beim Karpfen

Die Laichbereitschaft der Karpfen wird in erster Linie durch die Wassertemperatur verursacht. Steigt die Wassertemperatur über 18°C kommen die Karpfen in Laichstimmung. Bei den Milchnern kann man dies deutlich am Laichausschlag erkennen. Dieser zeigt sich durch einen grießkornartigen, weißlichen Belag und Brustflossen und am Kopf.

Karpfen beim laichenEin Rogner und zwei Milchner beim Laichspiel

Sind die Rogner bereit zur Eiablage, beginnt das beeindruckende Laichspiel der Karpfen. Typischerweise findet dies in den frühen Morgenstunden statt. Dabei treffen sich die Rogner und Milchner in flachen, warmen und pflanzenreichen Gewässerabschnitten. Dort treiben meist mehrere Milchner einen Rogner umher um die Laichbereitschaft zu synchronisieren. Nun stößt das Männchen mit seinem Maul mehrfach gegen die Flanke des Weibchens, worauf diese die Eier ins Wasser abgibt. Schnell gibt der Milchner seinen Samen hinzu, der die Eier befruchtet.

Die befruchteten, klebrigen Eier heften sich an Wasserpflanzen und werden dort von den Karpfen allein gelassen. Eine Brutpflege, wie man es von den Stichlingen kennt, erfolgt bei den Karpfen nicht.

Hinweis

Durch die Rangeleien im Flachwasser wird die Schleimhaut durch Steine und Äste häufig verletzt, was teilweise Pilzinfektionen zur Folge hat. Deshalb findet man zu dieser Zeit gelegentlich tote Karpfen im Wasser.

Voraussetzungen damit Karpfen ablaichen

Nicht in jedem Gewässer laichen die Karpfen. Ist nur eines der folgenden zwei Kriterien nicht erfüllt, so kommt es zur Laichverhaltung. Dabei bildet der Rogner die Eier wieder zurück. Ein Ablaichen findet dann nicht statt.

Nur dann laichen Karpfen – 2 wichtige Kriterien:

  1. Es gibt flache Gewässerabschnitte, welche mit vielen Pflanzen bewachsen sind.
  2. Die Wassertemperatur erreicht in den Monaten Mai bis Juli ein Niveau von mindestens 18 bis 20° Celsius
Typische Laichplätze im GewässerTypischer Laichplatz in der Flachwasserzone mit Pflanzen und Gräsern

In der Praxis zeigt es sich, dass sich die Karpfen nur in wenigen Seen fortpflanzen. Gerade in Gewässern, welche eine Wassertiefe von 3-5 Metern aufweisen (typische Baggerseen) erwärmt sich das Wasser nicht ausreichend.

In anderen Gewässern fehlen flache, pflanzenreiche Abschnitte. Gerade in Gewässern mit einem guten Karpfenbestand werden Flachwasserbereiche so sehr durchwühlt, dass der Pflanzenbewuchs verschwindet. Auch Graskarpfen, die inzwischen in vielen Gewässern zum Bestand gehören, verschärfen durch ihren ungebändigten Appetit auf Wasserpflanzen, das Problem zusätzlich.

Den Angelvereinen bleibt häufig keine andere Wahl, als durch stetigen Besatz mit Jungkarpfen, einen gewässertypischen Bestand an Karpfen aufzubauen und zu erhalten.

Karpfen während der Laichzeit fangen?

Wenn Karpfen laichen – beißen Sie nicht.

Diese Aussage ist im Grunde richtig, da die Karpfen im Laichgeschäft alles andere als Fressen im Kopf haben.

Barsche und Aale beißen während Karpfen laichen

Es wäre allerdings schade zur Laichzeit der Karpfen den Angelsee zu meiden, denn während die Karpfen laichen kann man am Wasser wahre Sternstunden erleben. Die Karpfeneier, welche an Wasserpflanzen und versunkenem Geäst in den Flachwasserzonen abgelegt werden, locken Laichräuber wie Barsch und Aal an. Diese Fische fressen nun gierig, was das Zeug hält. Sie lassen keinen Happen aus und fressen was ihnen vor das Maul kommt.

Große Fangchancen mit Maden und Würmern

Ein mit Würmer und Maden bestückter Haken, der im Flachwasserbereich zwischen den Wasserpflanzen ausgelegt wird, wird nicht lange liegen bleiben, bevor er gierig von einem Aal verschlungen wird. Häufig kann man in dieser Zeit zweistellige Aalfänge in nur einer Nacht verzeichnen und kapitale Barsche fangen. Dadurch wird die Karpfen-Laichzeit trotzdem zu einer ganz fängigen Zeit.

Barsch und Aal kann man während der Laichzeit der gut fangen

Karpfen nach der Laichaktivität

Nach ein bis zwei Tagen der Laichaktivität sind die Karpfen wieder bei Kräften und werden nun relativ unvorsichtig und gefräßig. Sie versuchen die Zwangsdiät schnellstens wieder auszugleichen. Viele Fänge dicker Karpfen sind daher nach der Laichzeit üblich.